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Auf einen Blick:

- Angkor Wat ist Haupttempel und Hauptattraktion des Angkor Archaeological Park.

- Der Komplex liegt auf eine künstlichen von einem Wassergraben eingefassten Insel und ist von einer Mauer umgeben.

- Das beste Foto schießt man am späten Nachmittag.

- Angkor wat gilt als eines der Weltwunder.

- Angkor Wat ist als einziger Tempel bis auf den heutigen Tag als spirituelles Zentrum genutzt.

 

Kambodscha Flagge 

 


 

 

 


Angkor Wat



Angkor Wat (korrekt eigentlich Prasat Angkor Wat) ist Haupttempel, Hauptattraktion und beliebtestes Postkartenmotiv des Angkor Park. An einem Besuch der Anlage führt nun wirklich absolut kein Weg vorbei, wenn man es schon einmal bis Siem Reap geschafft hat.

Egal wie man zu Sehenswürdigkeiten im Allgemeinen und Angkor im Speziellen steht, einen Abstecher sollte man auf jeden Fall unternehmen und ich sage das als jemand, der Angkor Wat ansonsten nicht sehr viel abgewinnen kann. Warum das so ist, kann ich auch noch mit einem Satz erklären: Um in Angkor Wat einen Ort des Friedens und der Ruhe zu sehen, ein spirituelles Zentrum gar, muss man schon sehr viel Fantasie mitbringen. Er ist überlaufen, der Tempel war (2010) halb eingerüstet aber kein Bauarbeiter weit und breit (ganz wie daheim, trotzdem ärgerlich), ein wenig gießen würde nicht schaden und die allgegenwärtigen Souvenirverkäufer müssten dringend mit dem groben Besen ausgetrieben werden.

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Nicht abzustreiten ist, und diese Einschätzung basiert auf alten Fotos, dass Angkor Wat einmal ein überwältigender, vermutlich magischer, fantastischer, schwindelerregend schöner Ort war. Leider ist nicht viel davon übrig. Der Tempel selbst ist aber sehenswert.

Angkor Wat




Angkor Wat datiert ins 12. Jahrhundert. Mit ihm verbunden ist der Name des Herrschers Suryavarman II. und die Gottheit, zu deren Ehren er ursprünglich errichtet wurde: Vishnu. Der Tempel wurde auf einer Terrasse errichtet, die sich ihrerseits (mehr oder weniger im Zentrum einer rechteckigen Insel befindet. Das Areal ist zusätzlich auch noch von einer recht imposanten Mauer umspannt. Angkor Wat ist also gleich in mehrfacher Hinsicht von der Außenwelt abgetrennt. Die Fläche des Areals ist mit immerhin knapp über 800.000 Quadratmetern angegeben.

Um in den Tempel zu kommen, nähert man sich in der Regel von Westen. Schon von jenseits des Wassergrabens erwartet einen ein fantastisches Panorama. Über eine prunkvolle Brücke kommt man zum aufwändig konzipierten Eingangstor. Von diesem Haupteingang erstreckt sich erst einmal eine gewaltige Freifläche. Ein gepflasterter Pfad führt bis zu einer kreuzförmigen Terrasse. Dahinter liegt der Haupttempel.

Ungefähr auf halber Strecke stehen zwei Gebäude, bei denen es sich um Bibliotheken handeln soll. Der eigentliche Tempel zeigt nach Westen, was recht ungewöhnlich ist. Für das Top Foto sollte man also am späten Nachmittag kommen.

Angkor Wat



Der Tempel selbst soll eine Repräsentation des Bergs Meru darstellen, der Heimat der Götter. Er besteht aus fugenlos übereinandergesetzten Sandsteinquadern. Die Blöcke wurden aus dem knapp 40 Kilometer entfernten Steinbruch herangeschafft und dann vor Ort eingeschliffen. Markant sind die fünf Türme. Sie sollen Lotosblüten nachempfunden sein. Der mittlere Turm ist stolze 65 Meter hoch. Die Türme laufen unter der Bezeichnung Prasat.

Der eigentliche Tempel umfasst mehrere Gebäude und ist in Galerien aufgeteilt. Das Highlight sind die Dekorationen. Besonders ins Auge springen die Tänzerinnen (Apsaras). Sie sind wundervoll ausgestaltet und jede für sich ein Original. Sie gleichen sich nicht. Ich kann noch nicht einmal ansatzweise schätzen, wie viele Einzelfiguren in den Fresken verarbeitet wurden, aber es sind viele.

Aus den Fresken in Angkor lässt sich auch einiges über die Geschichte lesen, dafür braucht allerdings Zeit und Muße, einen kundigen Führer oder ein entsprechend schlaues Buch. Auch einem Laien erschließt sich allerdings, dass die Flachreliefs (wie sie korrekt heißen) von einer enormen Kunstfertigkeit sind. In Anbetracht der insgesamt recht kurzen Bauzeit müssen hunderte Künstler am Werk gewesen sein. Mittlerweile werden außerordentlich Anstrengungen unternommen, um die Reliefs vor dem Verfall zu schützen.


Bas Relief in Angkor Wat Angkor Wat


Ursprünglich standen in dem Areal innerhalb der Mauer auch eine Reihe weltlicher Bauten. Angkor Wat war nicht nur Tempel sondern auch Hauptstadt. Davon ist allerdings nicht mehr viel zu sehen.

Suryavarman II. führte den Bau übrigens nicht ganz zu Ende. Zumindest brechen die Fresken recht abrupt ab. Die Deutung der Anlage ist nachwievor umstritten. Einiges deutet darauf hin, dass Srindravarman sich mit Angkor eine Art Mausoleum bauen wollte. So ganz scheint es nicht geklappt zu haben. Die nachfolgenden Herrscher bauten sich ihre eigenen Hauptstädte und Tempel. Angkor wurde zwar nicht völlig aufgegeben, der Mittelpunkt des Hofes verlagerte sich aber.

Im späten 13. Jahrhundert wurde Angkor Wat vom ersten buddhistischen Herrscher der Khmer (Srindravarman) umgewidmet. Bis auf den heutigen Tag gilt Angkor als wichtiges Pilgerziel unter buddhistischen Mönchen.

In direkter Nachbarschaft befindet sich eine Ballonstation. Wer sich den totalen Überblick verschaffen will, ist dort genau richtig. Da Akrophobie und Ballons keine gute Kombination ergeben, muss ich mich in dem Fall allerdings auf Berichte aus zweiter Hand stützen.

Angkor Wat


Während der Saison ist es wahrlich keine Freude, Ankor Wat zu erkunden. Während der Regenzeit mag es besser sein, aber auch das kann auch ein Trugschluss sein. Der Tempel selbst hat mich irgendwie nicht vom Hocker gerissen, obwohl ich das nicht wirklich begründen kann. Dazu kommen aber auch noch die Umstände. Zum Beispiel; es wimmelt nur so von Ramschverkäufern, die einen auf Schritt und Tritt verfolgen und volljohlen. In diesem angeblich buddhistischen Heiligtum herrscht absolute Basar Stimmung.

Dass Angkor von Touristen überlaufen ist, kann ich nachvollziehen, auf die hunderten von Marktschreiern könnte ich auch gut verzichten. Wer das Bild vom Dschungel überwachsenen Khmer Tempel im Kopf hat, wird enttäuscht sein. Von dem mystischen Tempel im Urwald ist nichts mehr übrig.

Ärgerlich fand ich zudem, dass trotz eines fast 200 Meter breiten Burggrabens mit reichlich Wasser, die beiden – als Idee wunderschönen - Becken zwischen Bibliothek und Tempel versumpf bzw. ausgetrocknet waren. Der riesige Platz war mehr oder weniger eine Staubwüste mit vertrocknetem Gras. In Anbetracht der horrenden Eintrittspreise und der Bedeutung des Ortes, hätte man sich etwas mehr Mühe geben können.


Ich ganz persönlich empfand Angkor Wat als riesige Enttäuschung. Trotz längeren Nachdenkens kann ich mich an keinen Ort erinnern, der am Ende so wenig, von dem was er verspricht, auch einhält. Vermutlich waren meine Erwartungen zu hoch. Der beste Rat, den ich in diesem Zusammenhang geben kann ist, selbige nicht zu hoch anzusetzen.



 

 

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